Tag 4 - Wie kann ich mein Mindset einfach und effektiv stärken?

von Martina Baehr

Hier der Text zum nachlesen:

Seien Sie gegrüßt zum Tag 4 des Mini-Kurses „Entschärfen Sie ihre größten Mindset Blockaden für eine entspannte, erfolgreiche Projektarbeit. Jetzt haben Sie sich in den letzten zwei Tagen ausgiebig mit ihren Mindset Blockaden und deren Auswirkungen beschäftigt. Wenden wir uns heute mal der anderen, der aufbauenden Seite zu. Denn wenn mich mein Mindset blockieren kann, dann kann es mich ja auch unterstützen – jede Sache hat ihre zwei Seiten. Wenn Sie wissen, wie diese Unterstützung genau funktioniert und was Sie tun können, um ihr Mindset entsprechend zu verändern, dann sind Sie einen großen Schritt weiter gekommen.

 

Verändern Sie ihr Mindset so, dass es Sie unterstützt

Und das Beste daran ist: Da es sich um ihr ganz persönliches Mindset handelt, können Sie es auch zu 100 % beeinflussen. Das heißt, Sie können es so verändern, dass Sie sich selbst stärken und unterstützen. Das ist übrigens auch eine sehr gute Voraussetzung auch andere stärken und unterstützen zu können.

Zunächst möchte Ihnen wieder ein paar wissenschaftliche Hintergründe geben, wie ihr Körper funktioniert, wenn Sie sich in diesem unterstützenden Modus befinden. Der amerikanische Neuropsychologe, Rick Hanson nennt ihn den „anpassungsfähigen Modus“. Anpassungsfähig deshalb, weil Sie selbst wählen können, wie Sie auf Situationen reagieren. Sie sind im Gegensatz zum reaktiven Stress-Modus nicht ihren unterbewussten, automatischen Verhaltensprogrammen ausgeliefert, sondern Sie entscheiden selbst was passend ist.

Wann und ob Sie sich im anpassungsfähigen Modus befinden können Sie an folgenden Merkmalen erkennen:

  • Sie haben angenehme Gefühle, wie das zufriedene Gefühl, dass Sie gerade an einer herausfordernden interessanten Aufgabe arbeiten. Die Freude und Inspiration gemeinsam mit anderen in einer konstruktiven Teamsitzung zusammenzuarbeiten. Den Stolz auf ein gutes, gelungenes Arbeitsergebnis.
  • Positive, aufbauende oder beruhigende Gedanken, wie: „Ich schaffe das“, „Ich freue mich, dass ich Frau Y bei dieser oder jener Aufgabe unterstützen kann“ oder „Ich mag die Gespräche mit Herrn X, weil wir immer gut vorankommen“ oder was auch immer.
  • Ein angenehmes, entspanntes Körpergefühl.

 

Die Wirkungen des anpassungsfähigen Modus

Im anpassungsfähigen Modus fühlen Sie sich sicher – er ist das Gegenteil des Stress-Modus, in dem ihr Körper in Alarmbereitschaft ist.  Deshalb haben Sie auch eine größere, erweiterte Wahrnehmung als im Stress-Modus. Durch das erweiterte Bewusstsein sehen Sie mehr und andere Möglichkeiten zu Handeln.

Sie sind offen dafür, neue Dinge auszuprobieren und sich auch anderen Menschen gegenüber zu öffnen. Er ist die Grundlage für gegenseitiges Vertrauen.

Auch in ihrem Körper läuft so einiges anders ab: Ihre Körpersysteme insbesondere ihr Gehirn, ihr Herz und das Verdauungssystem, die über das autonome Nervensystem verbunden sind und die ständig Informationen austauschen, arbeiten im Einklang miteinander. Das erzeugt ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität.

Ihr Gehirn weiß, dass alles in Ordnung ist und keine Gefahr droht. Deshalb steht Ihnen ihre volle mentale Kapazität zur Verfügung. Sie können in diesem Zustand also gut Probleme lösen und Entscheidungen treffen. Die Zusammenarbeit mit anderen ist besonders gut, weil gegenseitige Akzeptanz da ist und jeder bereit ist sich voll und ganz einzubringen.

Das ist alles schon ziemlich gut erforscht, die Wissenschaftler nennen diesen Zustand auch Kohärenz. Man kann ihn sogar messen. Ich nutze in meinen Trainings und Coachings dazu ein Feedbackgerät, dass anzeigt wie unsere Gefühle und unsere Gedanken auf unsere Herzfrequenz wirken.

 

So können Sie ihr Mindset stärken

Jetzt wollen Sie sicher wissen, wie Sie ihr Mindset, sprich ihren inneren Zustand so beeinflussen, dass Sie die Zeiten im Stress-Modus reduzieren zugunsten des anpassungsfähigen Modus. Dazu gibt es einige sehr wirksame Möglichkeiten:

  • Sie gehen achtsam und aufmerksam durch Ihren Tag. Ein neues Selbstbewusstsein bildet die Basis für alle anderen Dinge, die Sie noch in Angriff nehmen.
  • Sie schaffen sich neue Routinen, die die alten Stressprogramme überschreiben und ihre Aufmerksamkeit auf die aufbauenden, stärkenden Dinge des Lebens richten. Dazu gehört beispielweise die Dankbarkeitsübung, bei der Sie sich täglich 3 Dinge notieren für die sie heute dankbar sind.
  • Sie kultivieren positive, stärkende Gefühle wie Wertschätzung, Gelassenheit oder Selbstvertrauen. Dazu gibt es kleine Kurzmeditationen, die Sie einfach in ihren Arbeits-Alltag einbauen.
  • Sie machen kurze Atemübungen, um schnell aus stressigen Situationen auszusteigen und wieder handlungsfähig zu sein.
  • Sie nutzen ihre Vorstellungskraft um herausfordernde Situationen – wie zum Beispiel ein schwieriges Gespräch – vorzubereiten und damit nötige innere Stabilität und Gelassenheit vorab einzuüben.
  • Sie bringen sich ganz gezielt in den anpassungsfähigen Modus, bevor Sie Entscheidungen treffen.

 

Sie sehen, es gibt eine Menge Dinge, die Sie aktiv tun können, um ihre Blockaden zu entschärfen und immer mehr im angepassten Modus zu leben und zu arbeiten. Besonders wichtig ist, dass Sie diese Dinge auch tun, denn Sie müssen neue Erfahrungen machen, damit sich die Veränderungen tatsächlich in ihrem Körper, vor allem ihrem neuronalen Netzwerk im Gehirn, manifestieren.

Es ist genauso wie bei der körperlichen Fitness, wenn Sie nicht trainiert sind, können Sie keinen 10 km Lauf durchhalten – oder nur mit großer Anstrengung.

Ich kann Ihnen das jetzt natürlich nicht alles im Detail erklären. Ich möchte Ihnen in diesem Kurs aber noch eine kurze aber sehr wirksame Übung mitgeben, die Sie einmal ausprobieren können, wenn Sie wieder mal in einer ihrer Blockaden feststecken. Sie sind ja jetzt sensibilisiert, so dass Sie schnell erkennen können, wenn es mal wieder soweit ist.

 

Übung – Ein positives Gefühl auskosten

Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und notieren Sie sich 3 Situationen in denen Sie ein besonders positives Gefühl hatten. Das kann ihr Lieblingsort sein, ein schönes Erlebnis im letzten Urlaub, die Erinnerung an einen besonders lieben Menschen oder ein Haustier, was auch immer Ihnen einfällt.

Wichtig ist, das positive Gefühl, das Sie hatten. Dann erinnern Sie sich an eine der drei Situationen und gehen insbesondere noch mal in das angenehme Gefühl hinein. Sie spüren das Gefühl in ihrem Herzen und ihrem gesamten Körper, Sie kosten es so richtig aus.

Ihr Gefühl ist bei dieser kleinen Übung besonders wichtig, sie ist umso wirkungsvoller je intensiver und länger sie es fühlen. Die Neuropsychologie hat herausgefunden, dass ein Gefühl mindestens 30 Sekunden bewusst gefühlt werden muss, damit es in ihrem Gedächtnis abgespeichert wird.

Machen Sie diese kleine Übung einfach mal, wenn Sie wieder in eines ihrer blockierenden Muster abdriften und achten Sie auf die Unterschiede zwischen vorher und nachher. Suchen sie sich dann einfach eine der drei Situationen aus, wo Sie sich am leichtesten an das angenehme Gefühl erinnern können. Sie können das aber auch immer dann machen, wenn Sie mal wieder ein wenig positive Energie auftanken wollen.

Hier klicken und sich die Übungsanleitung <Gefühle auskosten> herunterladen.

 

Entspannt, erfolgreich im Projekt heißt den richtigen Modus einstellen

Zum Ende des vierten Tages möchte ich die Ergebnisse noch mal kurz für Sie zusammenfassen:

  • Es gibt zwei körperliche Grundzustände – Modi, in denen Sie sich befinden können: Den reaktiven und den anpassungsfähigen Modus.
  • Der reaktive Modus befähigt Sie in gefährlichen Situationen schnell und angemessen zu reagieren. Er ist nur bedingt geeignet für alle Arbeiten und Aufgaben, die gute mentale Fähigkeiten und eine kooperative Zusammenarbeit erfordern.
  • Der anpassungsfähige Modus stellt uns alle körperlichen und mentalen Kapazitäten zur Verfügung um leistungsfähig, kreativ und emotional stabil zu sein.
  • Wir können unser Mindset positiv beeinflussen, in dem wir einfach in den anpassungsfähigen Modus umschalten.

Wenn Sie also zukünftig eine entspannte und gleichzeitig erfolgreiche Projektarbeit erleben wollen, dann sollten Sie sich in jedem Fall ein stärkendes Mindset aufbauen, das Sie bei all ihren Herausforderungen unterstützt.

Morgen geht es weiter, es ist ja der letzte Tag dieses Minikurses. Wir feiern dann gemeinsam die Erfolge, die Sie dabei gewinnen konnten. Ich freue mich drauf und hoffe Sie sind morgen wieder dabei.

Martina Baehr