Druck – Termindruck, Leistungsdruck, zu viele Informationen, Ablenkung und immer mehr Arbeitsverdichtung –  das ist heutzutage ein großes Thema in unserem Arbeitsalltag. Er prägt das Leben der meisten Menschen, die ich kenne auf eine unangenehme und belastende Art und Weise:

  • Wir bekommen enge Terminvorgaben, die wir gar nicht einhalten können und denken: Wie sollen wir das eigentlich alles schaffen?
  • Wir erhalten immer mehr Arbeitspakete, die wir gar nicht in Ruhe und mit der nötigen Qualität abarbeiten können. Wir hätten gerne mehr Zeit, um ungestört an unseren Aufgaben zu arbeiten, wissen aber nicht wie wir uns diese Freiräume schaffen können.
  • Der Posteingang unseres E-Mail Accounts quillt über, wir erhalten jede Menge Nachrichten über diverse Kanäle und können all das gar nicht mehr qualifiziert bearbeiten geschweige denn beantworten.
  • Unser Tag ist eng getaktet durch jede Menge Meetings und Besprechungen, wir wissen gar nicht mehr wann wir die besprochenen Aktivitäten eigentlich umsetzen sollen.
  • Wir würden gerne mit unserem Projekt voll durchstarten, aber es fehlen wichtige Informationen und/oder Entscheidungen und die Bearbeitungszeit schwindet immer mehr dahin.

Kennen Sie solche oder ähnliche Situationen auch? Ich bin mir fast sicher, auch bei Ihnen gibt es eine Menge Anlässe, die Druck aufbauen und ihn immer mehr anwachsen lassen.

Aber was steckt da eigentlich dahinter? Was wäre ein guter Umgang mit Druck? Viele, die ich kenne, gehen vorzugsweise auf die folgenden zwei Arten damit um:

Zwei Arten zum Umgang mit Druck

1.) Sie behaupten einfach, Sie hätten das Problem gar nicht.
Druck, das haben nur Menschen die nicht widerstandsfähig genug sind für das heutige, taffe Business. In diesem Fall wird Druck auch gerne mal an andere – manchmal rangniedrigere Mitarbeiter aber auch Kollegen, Geschäftspartner oder Lieferanten– weitergegeben. Man härtet sich ab, sowohl gegen seine eigenen Bedürfnisse und Gefühle als auch die anderer.

2,) Sie spüren den Druck und versuchen irgendwie damit zurechtzukommen, es auszuhalten oder zu verdrängen.
Das führt oft zu körperlichen Problemen: Sie können nicht mehr schlafen. Sie stecken in endlosen Gedankenschleifen fest und fühlen sich müde und ausgelaugt. Der Druck nimmt dadurch jedoch nicht ab sondern zu.  Manche resignieren einfach und machen Dienst nach Vorschrift, weil alles andere einfach zu anstrengend wäre.

 Welchen der beiden Wege kennen Sie ?

 

Natürlich gibt es auch Mischformen – je nach Situation geht man anders mit dem Druck um. Aber eines wird hier glaube ich schon sehr deutlich: Wir setzen nicht am richtigen Hebel an, um dem Druck Herr zu werden.

Warum ich das behaupte: Fragen Sie mal wahllos irgend wen in der Wirtschaft, ob der Druck in den letzten Jahren größer oder kleiner geworden ist. Was glauben Sie wäre eine realistische Antwort?

Also setzen wir offensichtlich nicht am richtigen Ansatzpunkt an, um das Problem zu  lösen. Oder wir glauben, dass dieses unangenehme Phänomen einfach normal ist für unsere heutige Zeit. Dass wir daran gar nichts ändern können. Was meinen Sie dazu?

Das wurde mir selbst immer klarer, seitdem ich mich intensiv mit dem Thema Mindset und seinen Auswirkungen auf unsere Handlungen und unsere Arbeit beschäftigt habe. Nachdem ich mit zahlreichen Kunden an ihren Herausforderungen gearbeitet habe.

Außerdem habe ich viele Erfahrungen am eigenen Leib gemacht. Das ist sogar besonders wichtig, weil ich so die Auswirkungen selbst fühle und mein Wissen nicht nur aus zweiter Hand beziehe.

Deshalb möchte ich  jetzt ein paar meiner Gedanken, Erfahrungen und Erkenntnisse mit Ihnen teilen. Vielleicht helfen Ihnen die drei folgenden Denkanstöße eine andere, neue Perspektive auf das Thema zu gewinnen:

 

Denkanstoß # 1 –  Der Druck entsteht in mir

Auch wenn manche von Ihnen vielleicht glauben, dass der Druck von außen kommt, tatsächlich ist Druck ein Gefühl  und die damit verbundene Körperempfindung ist es, die ihn für uns so unangenehm macht.

Ein enger Termin, ein widerspenstiger Mitarbeiter oder Kollege, zu viele Ablenkungen und Informationen – das sind ja per se erst einmal nur unterschiedlichste Situationen. Wenn wir diese nicht bewerten und ihnen damit ein negatives Etikett verpassen. Ob ihre Bewertung dabei realistisch ist oder nicht, das spielt erstmal keine Rolle.

Es geht hier jetzt einfach um den inneren Prozess, der den Druck in Ihnen überhaupt aufbaut: Ihre Bewertung führt zu einem Gedanken, der Gedanke führt zu einem Gefühl und dieses Gefühl fühlt sich einfach nur unangenehm an. So weit so gut.

Im Fall von einer zu engen Terminvorgabe würde das dann folgendermaßen aussehen. Einer meiner Kundinnen ist das tatsächlich letztens passiert: Es handelte sich um ein strategisch wichtiges Projekt und sie bekam eine Terminvorgabe für die Projektmeilensteine, die realistisch nicht einzuhalten war.

Zunächst reagierte sie darauf wie gewohnt: Sie dachte, das kann ja wohl nicht deren Ernst sein. Sie fühlte sich übergangen, ihre Kompetenz als Projektleiterin wurde überhaupt nicht gefragt.

Auf der Gefühlsebene sah das so aus: Sie war wütend und ärgerlich und auch ein wenig frustriert. Sie hatte dem Auftraggeber zwar gesagt, dass dieses Vorgehen so nicht passt – aber man hatte ihr nur weitere, enge Terminvorgaben gemacht, ohne ihr richtig  zuzuhören. Sie war total genervt und die Gedanken drehten sich immer weiter im Kreis um das Problem. Kennen Sie solche Situationen?

Warum ich Ihnen das jetzt hier erzähle: Um Ihnen klar zu machen, dass der Druck in Ihnen entsteht. Die unangenehme, emotionale Ladung liegt in ihren Gefühlen: In ihrem Ärger, ihrer Wut und ihrem Frust. Das erzeugt dann damit einhergehende Körperempfindungen wie Druck im Magen, schnelle, oberflächliche Atmung oder Herzklopfen.

Wenn Ihnen das tatsächlich bewusst wird, dann haben Sie den ersten Ansatzhebel für den Umgang mit Druck auch schon gefunden: Ihre Gefühle. Die weisen Sie nämlich auf ihren inneren Zustand hin und der ist in diesem Fall energiezehrend, unangenehm und Kraft raubend.

Das bedeutet: Wenn Ihnen das bewusst ist, können  Sie direkt an der emotionalen Ladung ihrer Gefühle und der damit verbundenen Bewertungen und Gedanken ansetzen. Das ist der wirkungsvollste und effektivste Ansatzpunkt zur Veränderung, den ich persönlich kenne.

 

Denkanstoß # 2. Der Druck verstärkt sich, wenn Sie ihm immer mehr Nahrung zuführen

Wir haben also mehr Einfluss auf den Druck in unserem Arbeitsalltag, als viele von uns glauben. Die meisten achten einfach nicht auf ihren inneren Zustand und seine Wirkungen, so dass sie diesen effektiven Ansatzpunkt gar nicht nutzen können.

Mein zweiter Denkanstoß dreht sich um die mit den Gefühlen verbundene emotionale Ladung. Denn die können Sie beeinflussen, sowohl in positiver als auch in negativer Art und Weise.

Oft nutzen wir leider die negative Verstärkung. Wie ich schon sagte, resultieren unsere Gefühle aus unseren Bewertungen und den damit verbundenen Gedanken. Wir füttern uns sozusagen mit diesen negativen Gedanken, rufen damit immer mehr unangenehme Gefühle hervor und geraten so in einen schwer zu stoppenden Teufelskreislauf.

Die negative Verstärkung – oder der Teufelskreis

Im Fall meiner Kundin war das genauso: Ihre Gedanken: „Mir hört ja eh keiner zu. Wie soll denn das gehen? Das ist doch alles total unrealistisch“ oder „Keiner nimmt meine Kompetenz ernst“ führten zu immer mehr Ärger, Wut und Frust. Die negative Ladung wird immer stärker und  es wird immer schwerer sie zu durchbrechen.

Was glauben Sie, wie jemand auf Sie und ihre Worte reagiert, wenn Sie derart negativ aufgeladen sind? Wahrscheinlich fällt es Ihnen mit einer derartigen Ladung auch schwer, die richtigen Worte zu finden. Geschweige denn, dass Sie die innere Klarheit haben, ihren Gesprächspartner zu überzeugen  in ihrem Sinne zu reagieren bzw. Sie zu unterstützen.

Solche Gedanken und vor allem ihre negative Wirkung sind uns meist überhaupt nicht bewusst. Auch ich habe früher gedacht, dass ich im Rahmen meiner Grübeleien vielleicht doch noch eine Lösung finde. Schließlich mache ich mir ja viele Gedanken, das muss doch irgendwohin führen.

Aber hier ist die Qualität ihrer Gedanken ausschlaggebend und wenn diese destruktiv und abwertend sind, dann hat das eben auch die entsprechende Wirkung auf ihre Gefühle, ihren Körper, ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit.

Achten Sie demnächst darauf, welche Qualität ihre Gedanken haben und stoppen solche, die sich negativ auf sie selbst und ihren inneren Zustand auswirken. Ein Hinweis auf solche Gedanken sind übrigens immer ihre unangenehmen Gefühle. Das wäre doch schon ein Anfang oder?

 

Denkanstoß # 3. Ein wenig Druck hat doch noch niemandem geschadet, oder?

Seitdem ich mich mit dem Thema Mindset beschäftige, ist dies für mich eine der unsinnigsten Glaubenssätze überhaupt.

Ich meine jetzt nicht den kurzfristigen Stress, der im Vorfeld einer wichtigen Präsentation, einem Abgabetermin für einen Meilenstein oder einem anderen ähnlichen Anlass entstehen kann. Da kann ein wenig Aufregung und Adrenalin tatsächlich nicht schaden, es aktiviert uns sogar und bringt uns in Bewegung.

Im Zusammenhang mit Arbeitsbedingungen, die generell durch Druck geprägt sind, steckt allerdings meist die Überzeugung dahinter, dass andere Menschen bewegt werden müssen, um in die Gänge zu kommen und wirklich produktiv zu werden. So als würden sie nicht selbst entscheiden können, was wichtig ist und Priorität hat, als wären sie per se unlustig und nicht von sich aus motiviert zu arbeiten.

Es mag ja sein, dass man das dem ein oder anderen schon ab erzogen hat. Ich kann jedenfalls sagen, dass meine Kunden durch die Bank sehr motiviert sind, dass es Ihnen wichtig ist, gute Leistungen zu bringen und gute Ergebnisse zu erzielen.

Ein Phänomen, das ich viel öfter beobachte und das auch im Fall meines gerade aufgeführten Kundenbeispiels zutrifft: Der Druck und damit das Problem wird einfach weitergegeben an den- bzw. diejenigen, die das dann ausführen sollen. Irgendwie werden sie schon damit zurechtkommen, man will eigentlich gar nicht so genau hinschauen. Insofern sind die Wut und der Ärger  meiner Kundin absolut verständlich und nachvollziehbar.

Denn jetzt hat sie den schwarzen Peter und muss zudem noch ihr Team zur Mitarbeit bewegen, obwohl sie eigentlich schon vorher weiß, dass das Projekt zu den Bedingungen nicht machbar ist. Eine vollkommen absurde Situation, finden Sie nicht auch? Tatsächlich gibt es solche und ähnliche Situationen jeden Tag – vielfach. Ich bin mir sicher, dass Ihnen dazu auch sofort was einfällt.

 

Im Stress-Modus gefangen

Die automatische Reaktion meiner Kundin zeigt auch, was wir mit Druck bewirken: Die negativen Gedanken, die unangenehmen Gefühle und der dadurch ausgelöste Teufelskreis halten sie im Stress-Modus gefangen. Dieser Modus aus dem heraus dann alles weitere passiert, ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

Alle Energie geht in die körperliche Bewältigung der Stress-Situation, das bedeutet ihr Denken funktioniert nur noch eingeschränkt.

Da die Situation für Sie bedrohlich erscheint – Sie können das Dilemma ja nicht lösen – setzen Sie auf Sicherheit. Konkret bedeutet das: Sie trauen sich immer weniger, ihren Auftraggeber mit der Absurdität seiner Forderung zu konfrontieren oder aber Sie sind dabei so emotional geladen, dass Sie ihn ebenfalls in die Enge drängen.

Ihre Wahrnehmung ist eingeschränkt. Sie bekommen den sogenannten Tunnelblick. Sie rechtfertigen sich vehement oder greifen den anderen verbal an. Sie kommen gar nicht auf die Idee ihren Auftraggeber nach seinen eigenen Befindlichkeiten oder den tatsächlichen Hintergründen für die unrealistische Terminvorgabe zu fragen. 

Sie entfernen sich emotional immer weiter von Ihrem Gegenüber. So dass Sie sich immer mehr abgrenzen. Verständnis und Mitgefühl für den anderen und eine gemeinsame Lösung werden immer unwahrscheinlicher.

Diese Zusammenhänge sind übrigens alle bereits wissenschaftlich belegt.

Weil wir oft genauso mit dem Thema Druck umgehen, baut sich immer mehr Druck auf. Je mehr wir in die Enge getrieben werden – sprich im Stress-Modus verharren – desto weiter entfernen wir uns von einem gemeinsamen Ausweg.

Innere Stärke ist die Basis für einen guten Umgang mit Druck und Stress unserer Zeit

Es ist hilfreich, wenn mindestens einer der Beteiligten über die Kompetenz verfügt, diese emotional aufgeladene Situation zu durchbrechen.

Mit meiner Kundin habe ich dazu eine Übung durchgeführt in der sie genau das gemacht hat:

  • Die Bewertungen und Urteile angeschaut.
  • Ihre eigenen Gefühle zu der Situation bewusst wahrgenommen.
  • Das hinter den Emotionen versteckte Bedürfnis entdeckt und für sich formuliert.
  • Und vor allem die emotionale Ladung entschärft, so dass sie für sich einen anderen, neuen Weg gefunden hat, damit umzugehen: Das Gespräch mit dem Auftraggeber zu suchen und eine gemeinsame Lösung zu finden.

Das geht natürlich nur, wenn Sie wirklich Verständnis für ihr Gegenüber aufbauen können und das auch tatsächlich fühlen.

Es funktioniert nur, wenn Sie die emotionale Ladung entschärfen. Sonst sind Gefühl und Verstand nicht im Einklang, ihr Verstand will eine Lösung herbeiführen, die negative emotionale Ladung wirkt dagegen.

Ich kann Ihnen versichern, dass ein solches Gespräch dann schwierig wird. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Aus diesem Grund ist für mich Innere Stärke so wichtig, um mit dem Druck umzugehen.

Egal ob Sie Führungskraft sind und deshalb viel Einfluss auf die Schaffung „druckfreier“ Arbeitsbedingungen haben.

Es wirkt auch, wenn Sie als Mitarbeiter in der Lage sind, ihren eigenen Druck zu reduzieren. Meine Kundin war dazu ja noch in einer sogenannten Sandwichposition, Druck von oben und gleichzeitig Leiterin eines Projektteams zu sein.

Nach unserem Coaching war dieser Druck weg und sie war sehr motiviert, das Gespräch dann auch in Angriff zu nehmen. Meine Kundin drückte es so aus: „Ich fühle mich jetzt sehr gut und bin froh, dass ich aus dem Kampfmodus raus bin.“

Soviel zum Thema Druck und seine Auswirkungen. Die sind immer abbauend und kräftezehrend und niemals förderlich für eine positive Arbeitskultur.

Der Schlüssel zur Lösung ist nicht mehr Druck sondern mehr Verständnis für Sie selbst, ihre Bedürfnisse und für die Menschen in Ihrem Arbeitsumfeld! 

Wie ticken Sie selbst, wenn Sie unter Druck stehen?
Was sind die Auswirkungen? Auf Ihre Motivation? Auf die Zusammenarbeit mit anderen?
Was können Sie heute ganz konkret tun, um den Druck für sich selbst zu reduzieren?
Wie können Sie anderen dabei helfen?

Das sind Fragen, die Sie wirklich weiterbringen, um den Druck in sich selbst zu reduzieren. Oder ihn gar nicht erst entstehen zu lassen. Weil Sie wissen, wie das geht.

Ich wünsche Ihnen einen druckfreien, entspannten Arbeitstag

Martina Baehr

 

 

 

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