Ich stelle sehr oft fest, dass viele Menschen, mit denen ich spreche, sich unter der Entfaltung eines unterstützenden Mindsets und den positiven Wirkungen gar nichts vorstellen können. Manche denken gleich wieder an neue Methoden, mit denen sie Erfolg und Effizienz ihres Einsatzes systematisch verbessern können. Die meisten denken, bedingt durch unsere Sozialisierung in einer Leistungsgesellschaft sofort ans TUN.

Dabei hat unser Mindset viel mehr mit unserem SEIN zu tun, mit meinem inneren Zustand aus dem heraus ich in die Welt blicke und mein Umfeld beurteile. Aus dem heraus ich meine Aktivitäten in Angriff nehme und damit auch mein Umfeld – meinen Wirkungskreis – direkt beeinflusse.

 

Zum Einstieg noch mal kurz die 3 wesentlichen Dinge, die unser Mindset ausmachen:

Unsere Gedanken und unsere Gefühle haben einen großen Einfluss auf unsere Stimmung und unser Verhalten. Sind wir positiv gestimmt können wir andere mitziehen, begeistern oder aufmuntern. Sind wir schlecht drauf können wir mit unserer schlechten Stimmung auch andere anstecken und so die die Frustration, den Ärger oder die Hilflosigkeit verstärken. Es ist wie ein Virus, der sich ausbreitet.

Unsere Glaubenssätze und die damit verbundene Bewertungen der Wirklichkeit oder anders ausgedrückt unsere mentalen Modelle, wie sie der Organisationsentwickler Peter Senge nennt. Diese bestimmen zum ganz großen Teil unsere Handlungen. So kann der Glaubenssatz: „Ich muss mich anstrengen, um gute Leistung zu bringen“ dazu führen, dass ich viel und ausdauernd arbeite, auch wenn ich schon gar nicht mehr produktiv bin oder mich langsam selbst ausbeute, weil ich ständig über meine Grenzen hinweg gehe.

 

Meist laufen diese Wirkungen, die unser Mindset auslöst, in unserem Unbewussten ab, sie sind für uns also unsichtbar. In unserer betriebsamen und hektischen Arbeitswelt ist dieser Unsichtbarkeits-Effekt noch größer, weil wir  alle ständig beschäftigt und in Bewegung sind und meist gar keine Zeit haben, diese Wirkungen bewusst wahrzunehmen.

Wenn wir aber unser Mindset als die Grundlage unseres Handelns verändern wollen, dann müssen wir nicht nur an der Aktivität – also beim TUN – ansetzen. Sondern auch direkt an unserem inneren Zustand – dem SEIN.

Bevor ich hier lange theoretisch drum herumrede, möchte ich Ihnen ein paar konkrete  Beispiele aus dem Businessalltag geben.  Dazu habe ich die schriftlichen Notizen zu meinen Coachingsesssions mal durchgesehen und drei Beispiele meiner Kunden für Sie herausgesucht.

 

 1. Ein starkes Selbstbewusstsein spart Zeit und Energie und bringt bessere Ergebnisse

Mein erstes Beispiel stammt von einer meiner Kundinnen, die als Projektleiterin in einem mittelständischen Unternehmen arbeitet.  Viele von ihnen kennen wahrscheinlich die Situation: Sie erhalten jeden Tag eine Unmenge von E-Mails, die wichtige und unwichtige, angenehme und unangenehme, bedeutende und unbedeutende Botschaften enthalten.

Oft hat man das Gefühl, man müsste sofort darauf antworten, weil der Absender schon ungeduldig auf eine Antwort wartet oder das Thema keinen Aufschub duldet. So war das auch bei meiner Kundin. Als wir uns darüber unterhielten, was ihr besonders weitergeholfen hat, war ihre Antwort, dass sie jetzt generell ihre E-Mails auf eine ganz andere Art und Weise beantwortet.

Ein wichtiger Teil meiner Coachings ist es, meinen Kunden zu zeigen, wie sie durch einfache, aber sehr wirksame kurze Übungen schnell aus Stress und Anspannung aussteigen können – sozusagen den Resetknopf drücken – sofort in der jeweiligen Situation. Eine solche Übung wandte meine Kundin, ich nenne Sie mal Andrea, jetzt immer beim Bearbeiten ihrer E-Mails an. Sobald Andrea bemerkte, dass sie ärgerlich wurde oder der Frust in ihr aufstieg betätigte sie ihren inneren Reset Knopf und wurde ruhig und gelassen.

Erst aus dieser inneren Haltung heraus überlegte sich Andrea die angemessene Antwort auf die Nachricht. Andrea sagte, dass ihre Antworten jetzt viel weniger emotional ausfallen. Dass sie wesentlich konsequenter und klarer, ihre Anforderungen und ihre eigenen Bedürfnisse formuliert. Dass sie viel wertschätzender kommuniziert und öfter einfach mal nachfragt, wenn Dinge unklar sind.

Das spart Andrea eine Menge Zeit und vor allem Energie. Ich glaube Sie können sich alle vorstellen wieviel Zeit und Kraft uns solche Gedanken und Gefühlsschleifen aus Ärger, Sorgen, Rechtfertigungen oder Schuldzuweisungen kosten. Ganz davon abgesehen, was ihre emotionalen Antworten dann wieder beim Empfänger auslösen

 

 2. Nicht Bewerten neutralisiert negative Energie und erweitert den Handlungsspielraum

Als ich eine meiner Kundinnen im Laufe einer Coachingsession fragte, was ihr bisher am meisten gebracht hatte, sagt sie mir „Mich zu bemühen, andere Personen nicht mehr zu bewerten“. Diese Kundin, ich nenne sie mal Elke,  ist Führungskraft in einem großen international tätigen Unternehmen und hat als Frau in einer Führungsposition eine in Deutschland immer noch nicht normale Rolle.

Genau das war bei Elke auch ein Thema: Der Umgang in den männlich geprägten „Führungszirkeln“ in denen Macht, Selbstdarstellung und Dominanz oft eine große Rolle spielen. Ich selbst weiß aus meiner eigenen Erfahrung nur zu gut was das bedeutet und ich habe in meinem Berufsleben nie eine höhere  Position als die Abteilungsleitung angestrebt, weil ich Angst hatte, dass mein Tag dann zu einem großen Teil mit solchen Machtspielchen ausgefüllt wäre.

Nun aber zurück zu Elke. Während einer Management-Veranstaltung hatte sie mal wieder eine Begegnung mit einem solchen „Alphamännchen“, der sich gekonnt in Szene setzte. Wir beide hatten vorher besprochen, was sie tun kann, um ihre negativen Gefühle in der Situation schnell zu erkennen, diese zu neutralisieren und dann so zu reagieren, wie es ihrem tatsächlichen Bedürfnis angemessen ist.

starken Mindset und heben Sie das in Ihnen schlummernde Potenzial.

Nachher berichtete sie mir von ihrer Begegnung. Elke sagte: Mir wurde in der Situation bewusst, wie diese „Selbstdarstellung“ bei mir Ärger, Wut und auch ein wenig Angst auslöste. Ich konnte diese  Gefühle im nächsten Schritt neutralisieren. Daraufhin wurde mir auf einmal klar wie viel Kraft und Energie mich mein durch die Gefühle ausgelöster innerer Widerstand kostete. „Ich dachte darüber nach, dass er einfach anders war als ich.

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Vielleicht braucht er diese Darstellung auch als Schutz für sich selbst.“ Sie hat ihm wohl noch gesagt, dass in der Führungskultur dieses Unternehmens ein wenig mehr Zurückhaltung und Bescheidenheit besser passt. Offensichtlich konnte er das annehmen, denn das Gespräch ist gut verlaufen.

Elke sagte mir, dass diese Art  – in eine neutrale Beobachterposition zu gehen – ihr sehr gut tut und sie es jetzt überall dort anwendet, wo es notwendig ist. Es gibt ihr Stabilität und sie kann neue Handlungsmöglichkeiten erkennen, wo sie sonst durch ihre inneren Widerstände blockiert war.

Ich möchte an dieser Stelle deutlich machen, wie viel es uns bringt, wenn wir lernen auf unsere Gefühle und ihre Wirkung – gerade auf uns selbst – zu achten. Wenn wir wissen, wie wir unsere Gefühle regulieren können, ist das oft viel effektiver und dazu noch einfacher als so manche ausgefeilte Kommunikationsmethode, bei der ich oft mehr auf die perfekte Beherrschung der einzelnen Schritte konzentriert bin, als auf meinen Gesprächspar

 

 3. Wertschätzung und Mitgefühl sind die Grundlage für echte Zusammenarbeit

Mein drittes Beispiel handelt von einem Teamleiter, der in der Produktentwicklung eines mittelständischen Unternehmens arbeitet, ich werde ihn in diesem Beispiel Thomas nennen. Thomas hatte sich im Verlaufe des Coachingprozesses schon eine sehr feinfühlige Wahrnehmung für die feinen Stimmungen und Energien in der Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern aufgebaut.

Er erzählte mir während einer Sitzung, dass es in der letzten Zeit nicht so gut gelaufen wäre: Er selbst und sein Team würden durch das Management und viele Adhoc-Aufgaben immer wieder unter Druck gesetzt, darunter würde auch seine eigene Stimmung leiden.

Er reflektierte weiter über die Hintergründe und in der darauffolgenden Sitzung berichtete er mir von einer Erkenntnis, die ich sehr bemerkenswert fand: „Mir ist klar geworden, dass sich meine eigenen Zweifel und Bedenken und die daraus resultierende Stimmung sich auch auf mein  Team überträgt und unsere Motivation insgesamt darunter leidet. Ich fühle, dass ich als Führungskraft einen großen Einfluss darauf habe und deshalb noch mehr auf mich selbst, meine innere Haltung und das daraus resultierende Verhalten achten muss“.

Ich muss sagen, ich war beeindruckt, welche Sensibilität Thomas für die Wirkung seines eigenen Mindsets entwickelt hatte. Ich fühlte, dass dies nicht nur ein Lippenbekenntnis war, sondern eine tiefe Einsicht, die sowohl sein Herz als auch seinen Verstand berührte.

Wie Sie an diesem Beispiel sehen können, gibt es oft keine einfache Lösung oder Methode, die uns in solchen Situationen auf Anhieb ein gewünschtes Ergebnis präsentiert. Aber wenn wir es schaffen unsere Wahrnehmung über den Verstand hinaus zu entwickeln und auch unser Gefühl miteinbeziehen, dann werden uns die Wirkungen sehr bewusst und es wird klar, dass wir gerade in schwierigen Situationen Mitgefühl und Wertschätzung für uns selbst und andere aufbringen müssen. Da Thomas weiß, wie er diese Gefühle kultivieren kann, ist er auch in der Lage an diesem sehr wirksamen Hebel anzusetzen.

Die Situation bleibt vielleicht herausfordernd, aber wir haben das Gefühl, dass wir einen guten, stimmigen Umgang damit gefunden haben und so die negativen Wirkungen auf die Zusammenarbeit im Team in Schach halten oder sogar stoppen können. Das gibt uns unser Selbstvertrauen zurück.

 

Mein Fazit

An diesen 3 Beispielen meiner Kunden können Sie gut erkennen, was den großen Unterschied ausmacht. Alle drei haben bessere und für sie persönlich stimmigere Ergebnisse erzielt, weil sie aus einem ganz bestimmten inneren Zustand heraus gehandelt haben.

Ein Zustand der nicht durch Stress, innere Anspannung, Angst oder Mangel geprägt ist sondern aus innerer Ruhe, Mitgefühl, Selbstvertrauen und Wertschätzung. Das sind für mich die Bausteine eines unterstützenden Mindsets.

Ein solch unterstützendes Mindset bringt schnell neue Ergebnisse, wenn man konsequent ist und am Ball bleibt. Es ist einfach zu entwickeln, wir brauchen keine komplizierten, ausgefeilten Methoden. Unsere menschlichen Qualitäten –  Denken, (Mit-)Fühlen und unsere Intuition sind das größte Potenzial was wir besitzen.

Der Weg zu einem unterstützenden Mindset ist ein Prozess, in dem wir Schritt für Schritt unsere Wahrnehmung erweitern, mehr Handlungsmöglichkeiten erkennen und unsere Wirksamkeit erhöhen, das zeigen die Beispiele meiner Kunden sehr eindrücklich.

Der durchschnittliche Zeiteinsatz beträgt 10 Minuten pro Tag – an manchen Tagen ist es mehr an anderen weniger – je nach Situation. Das ist ähnlich wie beim Ausdauersport, auch da bringt ein regelmäßiges Training sehr viel mehr als wenige, große aber nur sporadische Aktionen.

Professionelle Begleitung, konkrete Anleitungen und gemeinsame Reflexion sind  bei diesem Prozess sehr hilfreich. „Der geübte Blick von außen hilft ungemein, sich  besser wahrzunehmen und zu verstehen“ sagte eine Kundin von mir mal sehr treffend.

Wenn Sie wissen möchten, was Sie ganz konkret tun können, um ein solch starkes Mindset zu entwickeln. Wenn Sie Klarheit haben wollen, ob es Ihnen wirklich helfen kann Ihre täglichen Herausforderungen leichter zu bewältigen, dann vereinbaren Sie ein kostenfreies, 30minütiges Strategiegespräch per Telefon mit mir.
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Ich freue mich immer, wenn ich Menschen dabei helfen kann, mal aus den gewohnten Denkmustern auszusteigen und neue Möglichkeiten zu sehen.

Herzlichst

Martina Baehr

Martina Baehr

In meinem Mindset-Blog gebe ich Tipps und Impulse zur Entfaltung eines starken, unterstützenden Erfolgs-Mindsets.

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