Dies ist ein Gastbeitrag von Guénola Langenberg zum Project Culture Talk vom 15. April 2021.
Im Projekt Culture Talk bei der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) VERÄNDERUNG AUS DER MITTE HERAUS am 15. April kamen 44 Teilnehmer:innen zusammen, deren Anliegen es ist, Veränderungen in ihren Organisationen zu bewirken:
- Ich möchte selbst gestalten, etwas bewirken, doch wie?
- Was ist, wenn Gegenwind herrscht oder das Management keine Unterstützung gibt?
- Wie viel ist überhaupt möglich und wo kann ich ansetzen?
Das zeichnet Intrapreneur:innen aus
Wir sind zunächst der Frage nachgegangen, was ein:e Intrapreneur:in ausmacht.
Die Teilnehmer:innen trafen sich in 2er Gruppen und diskutierten. Die Ideen wurden anschließend im Plenum gesammelt. Demnach zeichnen sich Intrapreneur:innen dadurch aus, dass sie:
- einen starken Drang zur Veränderungen haben.
- agieren wollen, anstatt zu reagieren.
- auch mal unbequem sein können und gegen den Strom schwimmen.
- innovativ in Denk- und Handlungsweisen sind.
- vernetzt denken.
Die Ergebnisse der Diskussion zeigen: Intrapreneur:innen zeichnen sich durch bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften aus. Nicht durch eine bestimmte Position.
Das ist auch meine erste Erkenntnis: Intrapreneur:in zu sein hat nichts mit einer offiziellen Funktion im Organigramm zu tun, es ist eine Haltung!
„Engagierte Mitarbeiter:innen können in verschiedensten Positionen Intrapreneur:innen sein und das Unternehmen und sich weiterbringen“, so eine Teilnehmerin.
Das brauchen Intrapreneur:innen, um erfolgreich und wirksam zu sein
Im zweiten Teil des Talks beschäftigten wir uns mit der Frage: „Was brauchen Intrapreneur:innen, um erfolgreich wirksam zu sein?“.
Die Teilnehmer:innen identifizierten die Punkte zuerst in kleinen Gruppen und diskutierten sie dann im Plenum. Ein:e Intrapreneur:in braucht zum Beispiel:
- Durchhaltevermögen, Eigeninitiative, der Glaube an sich selbst
- Kooperation und Überzeugungskraft,
- ein wertschätzendes und offenes Umfeld,
- Peers und Sponsoren,
- Freiraum,
- Informationsaustausch,
- Rückendeckung durch Kollegen, Chef etc..
Diese Ergebnisse waren für mich überraschend, denn ich erwartete, dass die Teilnehmer:innen die Rahmenbedingungen höher bewerten würden. Ich hatte insbesondere mit einer großen Erwartungshaltung gegenüber dem (Top-) Management gerechnet.
Stattdessen standen für sie Themen wie die eigenen Fähigkeiten und Wegbegleiter im Mittelpunkt. Vom Umfeld wünschen sich die Teilnehmer:innen vor allem Offenheit und Wertschätzung.
Überraschend war für mich zu erfahren mit wieviel Selbstwirksamkeit mit der Rolle von Intrapreneur:innen verbunden wird.
Intrapreneur:innen möchten gestalten, verändern und agieren. Sie bauen dabei auf ihre eigenen Fähigkeiten und bringen sie ein, um Veränderungen zu bewirken. Bei sich selbst, in ihrem direkten Umfeld oder in ihrer Organisation.
Sie warten nicht darauf, dass das Umfeld sich ändert, oder dass das Top-Management das Was, Wo und Wie vorgibt.
Meine zweite Erkenntnis ist: Für Intrapreneur:innen ist die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit wichtig. Nach dem Motto: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du bewirken möchtest“.
Mein Fazit zur Veranstaltung: Ich habe viele Anregungen mitgenommen.

Guénola Langenberg ist Agile Coach und Mental Coach. Sie arbeitete viele Jahre als Programm- und Prozess-Managerin für einen internationalen Automobilzulieferer.
Sie unterstützt Menschen und Organisationen dabei agil, wertschätzend und teamstärkend zu agieren. Ihrer Erfahrung nach sind die erfolgreichsten Teams, diejenigen, die Wirksamkeit, Vielfalt, Gemeinschaft und Selbstbestimmung leben.
Guénola Langenberg ist Mitglied der Gesellschaft für Projektmanagement e.V. und des Fachverbandes Gewaltfreie Kommunikation e.V.
Informationen zum CLUB DER INTRAPRENEUR:INNEN finden Sie hier:
https://projektmanagement-plus.de/intrapreneurclub/
Bildquelle Beitragsbild: Patrick Perkins on Unsplash
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